IntelliTuM

Intelligentes Implantat zum Tumor-Monitoring

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 350.000 Menschen an Krebs. Trotz aller medizinischen Erfolge im Kampf gegen die Krankheit, ist Krebs hierzulande nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Daher ist eine zielorientierte Krebs- und Tumorforschung, basierend auf innovativen Technologien, weiterhin geboten. Neuere Therapieansätze bevorzugen gesteuertes, lokales Einwirken auf das tumoröse Gewebe. So soll der Erfolg klassischer Therapieformen, wie der Strahlen- oder Chemotherapie, gesteigert und die Belastung für den Patienten möglichst gering gehalten werden. Ein wichtiger Indikator der Tumoraktivität ist die lokale Sauerstoffsättigung im umliegenden Gewebe. Mithilfe des Sauerstoffpartialdrucks lässt sich einschätzen, ob ein Wachstumsschub oder eine Metastasierung des Tumors bevorsteht und ob therapeutische Intervention indiziert ist. Damit kommt aber auch der lokalen Überwachung der Sauerstoffsättigung von tumorösen Gewebebereichen besondere therapeutische Bedeutung zu.

Im Projekt IntelliTuM wird deshalb ein Implantat zur Überwachung des lokalen Sauerstoffpartialdrucks entwickelt. Herzstück des neuartigen Implantats ist ein langzeitstabiler, selbstkalibrierender Sensor. Dieser erlaubt im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, wie der Magnetresonanz-basierten Ermittlung der Sauerstoffsättigung, eine ständige, ambulante Überwachung des betroffenen Gewebes. Anhand der Sensordaten kann dann die Dosis der Strahlen- oder Chemotherapie angepasst werden. Krebs-Patienten profitieren von einer geringeren Belastung für den Körper und gewinnen durch weniger Arztbesuche und Routinekontrollen erheblich an Lebensqualität. Das Mikroimplantat kommuniziert drahtlos mit einem externen Empfangsgerät, das am Körper des Patienten getragen wird. Gleichzeitig werden die Daten über Mobilfunk an eine Leitstelle übertragen, die risikobelastete Signalmuster erkennt und therapeutische Interventionen einleitet. Auf diese Weise macht das System den Erfolg therapeutischer Maßnahmen sofort sichtbar – ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Behandlungsqualität. Für eine erste Evaluierung soll das Implantat zunächst im Bereich von Mund-Kiefer-Tumoren zum Einsatz kommen.

Abschlussbericht